Alquerque

Schon im Mittelalter historisch - Gespielt seit über 3000 Jahren

Libro de los Juegos: Alquerque

Eines der wohl ältesten Spiele überhaupt. Auf dem Dach eines Tempels im altägyptischen Kurna fand man ein etwa 1400v.Chr. in einen Dachstein geritztes Spielfeld. Die Araber brachten es als "el-Quirkat" im 10. Jahrhundert nach Spanien, als "Alquerque" findet es sich im 13. Jahrhundert in König Alfonsos X. Buch "Libro des los Juegos" (Buch der Spiele).

Alquerque ist der Vorläufer des im 12. Jahrhundert entstandenen Dame-Spiels.

Startaufstellung:

Startposition Alquerque

Spielziel:

Schlagen aller gegnerischen Figuren oder Zugunfähigkeit des Gegners.

Spielzüge:

Es wird abwechselnd jeweils eine Figur gezogen. Es muß gezogen werden. Eine Figur kann ein Feld weit entlang der aufgemalten Linien auf ein freies Feld gezogen werden. Hierbei gibt es keine Einschränkung in der Art, daß etwa nur vorwärts gezogen werden darf (wie bei Dame), allerdings erhält ein Stein auch keine verbesserten Zugmöglichkeiten nach Erreichen der gegnerischen Grundlinie.

Figuren schlagen:

Gegnerische Figuren werden durch Überspringen geschlagen, das heißt man zieht eine Figur eine Linie entlang über eine gegnerische Figur hinweg auf das dahinterliegende Feld, das dazu frei sein muß. Kann man von diesem Feld aus eine weitere Figur überspringen, so wird auch diese Figur geschlagen (und so weiter...). Auch beim Schlagen gibt es keine Einschränkung, daß nur vorwärts gezogen werden darf. Damit kann beim Schlagen von mehreren Figuren hintereinander beispielsweise im Viereck gesprungen werden.

Hat man die Möglichkeit, eine Figur zu schlagen, so muß man dies tun (Schlagzwang). Macht man stattdessen einen normalen Zug, wird der zurückgenommen (verfällt) und die Figur, die hätte schlagen können, wird vom Brett genommen. Kann man über mehrere Steine hintereinander springen und vergißt dabei auch nur den letzten Sprung, so ist auch das ein Verstoß gegen den Schlagzwang mit der selben Bestrafung.

Das ganze führt anfangs zwangsweise zum Verlust jeweils einer Figur beider Spieler. Auch wenn im Mittelalter häufig der Spieler mit den schwarzen und nicht der mit den weißen Figuren anfing, kann man hier keinen nennenswerten Vorteil für den einen oder anderen erkennen.