Byzantinisches Schach
Das Spiel der Könige im Kreis
Wie der Name schon sagt, stammt das Spiel aus Byzanz (das frühere Ostrom) mit seiner
Hauptstadt Konstantinopel, heute Istanbul. Durch die Nähe zur arabischen und damit
islamischen Welt war Schach in Byzanz als einem der ersten Gebiete in Europa bekannt. Ein
Buch vom Ende des 10. Jahrhunderts zeigt dabei eine der sicherlich exostischsten Varianten
des Schachspiels aus heutiger Sicht nicht nur im europäischen Mittelalter: Das Spiel
wurde auf den vier Ringen eines kreisförmigen Schachbretts gespielt.
Das Spiel wird hier mit den mittelalterlichen Figuren des Christlichen Europas beschrieben,
auch wenn man in Byzanz wohl anstelle von König, Dame und Bischöfen die im arabischen
Raum üblichen Schah, Wesir und Elefanten verwendet hat.
Anfangsaufstellung:
Die vier Ringe des Schachbretts hatten je 16 Felder, so daß insgesamt wie beim quadratischen
Spielbrett mit 8x8 Feldern insgesamt 64 Felder vorhanden waren. Wie rechts abgebildet werden
von innen nach außen König, Bischof, Springer und Turm aufgebaut, Rücken an Rücken
mit Dame und wiederrum Bischof, Springer und Turm. Hierbei wird die schwarze Dame auf ein
schwarzes Feld und die weiße Dame auf ein weißes Feld gestellt. Vor diesen Figuren
stehen die 8 Bauern.
Züge:
Die Figuren zogen wie im Mittelalter üblich - und damit teilweise deutlich anders als heute.
Von den Bauern abgesehen dürfen alle Figuren in beide Richtungen um das kreisförmige
Spielbrett herum bewegt werden.
Exakt wie heutige Figuren bewegen sich nur Türme, Springer und König:
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Turm: Beliebig viele Felder nach vorne, hinten, links oder rechts (nicht diagonal) bis
zum Spielfeldrand oder bis eine andere Figur im Weg steht. Der Turm kann damit auf einem freien
Ring das gesamte Brett umrunden.
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Springer: Zwei Felder nach vorne, hinten, links oder rechts und ein Feld im rechten
Winkel dazu. Eventuell im Weg stehende Figuren werden ohne Auswirkung auf diese übersprungen.
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König: Ein Feld weit in eine beliebige Richtung.
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